Ampel vor dem Tiergartentunnel

Roten Ampeln begegnen

Rote Ampeln werden kein bisschen früher grün, wenn man im vollen Maße auf sie zu fährt und kurz davor fest bremst. Was will man an roten Ampeln warten, wenn man vorher vom Gas gehen kann und dadurch Zeit gewinnen kann. Das spart Sprit, weil man weniger Zeit am Gas hängt.

Wie sollte man bremsen, wenn vor einem die Ampel die rot wird?
  • Man bremst adaptiv, das bedeutet man passt sich dem Verkehrsfluss an. Hat man hinterherfahrende sollte man nicht ruckartig bremsen, sondern vorzeitig und sanft aufs Bremspedal gehen.
  • Man bremst bewußt, damit man niemand zu nah kommt. Bewußtes Bremsen erhäht die Wachsamkeit im Verkehr.
  • Man bremst vorausschauend , das heißt man spart sich eine Menge Kraftstoff wenn man vorzeitig bremst oder einfach nur vom Gas geht,

Wenn man taktlos bremst gehen den Mitfahrern schon manchmal sämtliche Sicherheitsgefühle flöten. Der Verkehr im Rückspiegel empfindet es so taktlos, wie das Zuschlagen der Tür vor der Nase.

Wie wäre es denn mit früher vom Gas gehen und den Motor einfach mal bremsen lassen. Das schont während der Bremszeit Sprit und Verschleiß. Ist es bis zum Rotlicht noch weit, beginne ich meine Annäherung sehr verfrüht. Doch der Grund dafür ist von einem anderen Stern:

Frühzeitiges Verzögern vertilgt Rotzeit. Während einer in die Länge gezogenen Bremsbewegung wächst die Wahrscheinlichkeit, dass die Ampel bei meiner Ankunft schon wieder grün ist, bevor ich stehen bleiben müsste. Stand vor der Rotampel auch noch eine Kolonne, brauche ich zusätzliche Verzögerungszeit für ihre Auflösung nach Grün.

Etwas Resttempo bleibt

Je mehr Restgeschwindigkeit man über die Ampel retten kann, desto mehr von der bisherigen Energie bleibt erhalten. Die Bewegungsenergie wächst quadratisch mit dem Tempo. Deswegen ist es eigentlich nur wenig Bewegungsenergie, die man bei geringem Resttempo rettet, aber wenn man den Spritjunkie namens 1. Gang vermeiden kann, dann wird eine Menge Benzin gespart. Ein Fahrstil, der dazu führt, nicht an jeder roten Ampel stehen zu bleiben, macht Freude beim Zuschauen, Mitfahren und Fahren.

Ampelpoker: Ist da hinten grün?

Fies sind Ampeln, deren Farben man erst kurz vorher sieht. Eine farbliche Eingebung wäre hier natürlich Trumpf. Bei Rot könnte man früher passen, hätte weniger Gas eingesetzt und damit weniger stark gebremst. Welcher Schafkopf würde beim Black Jack noch eine Karte ziehen, wenn er weiß, dass die meisten passenden bereits gezogen wurden? Letztendlich verbrennt Benzin nicht beim Bremsen, sondern beim Beschleunigen und Fahren davor.

Manchmal sieht man kleine Hinweise, die hervor stechen:

  • Im Dunkeln kann man rote Bremslichter von Vorausfahrenden ausmachen.
  • Vielleicht spiegelt sich die Signalfarbe sich an reflektierenden Bordsteinen oder Autolacken.
  • Ein Strom von entgegenkommendem Blech könnte auf Grün deuten.
ACHTUNG:
Wenn die Kreuzung eine Blitzampel enthält, kostet das Überfahren bei rot ausgesprochen schmerzhafte Sanktionen wie Bußgeld, Punkte, befristetes Fahrverbot oder Führerscheineinzug. Manche entsprechend ausgestattete Exemplare lösen darüber hinaus nicht nur bei Rot, sondern auch bei Grün mit Übergeschwindigkeit aus. Ich habe gehört, dass es sogar welche mit Kameraüberwachung geben soll, die auch bei zu dichtem Auffahren, defekter Beleuchtung, unkenntlichem oder gestohlenem Kennzeichen sowie missachteter Gurtpflicht oder Handyverbot auch manuell von einem Operator ausgelöst werden können.

Grüne Wellen im Lichtermeer der Stadt

Eine andere Frage: Stehen Sie jeden Tag an der gleichen Ampel? Ich auch. Das liegt daran, dass manche Ampeln zeitlich miteinander abgestimmt sind. Da bringt kein Gas der Welt was, wenn die Ampel in einem Takt läuft, dass man stets bei Rot ankommt.

Das ist bestimmt keine Blockade oder ein schwarzes Peter-Spiel. Verkehrsingenieure formen die vorher (ggf. auch uhrzeitabhängig) erfasste stärkste Verkehrsflusstrasse mit abgestimmten Ampeln. Die perfekte grüne Welle ist wohl das gewaltigste, das durch eine Stadt rollen kann. Sich ihr anzuschließen und so flüssig durch die Stadt zu kommen, ist für den Fahrer das sparsamste Fortbewegungsmedium. Für querende Trassen mit geringerem Verkehrsaufkommen bleibt dann gelegentlich nur eine rote Welle übrig.

Anmerkung: Grüne oder rote Wellen in Städten kennen lernen. Kennt man die Roten, lässt sich überflüssiges Gas vermeiden. Kennt man die Grünen, kann man versuchen, dran zu bleiben und überflüssiges Stoppen zu vermeiden.

Es bleiben blöde Ampeln

Trotzdem, wir alle kennen sie: Es gibt auch blöde Ampeln. Ampeln, die scheinbar sinnlos rot schalten. Ampeln, die den größten Verkehrsfluss willkürlich blockieren oder auch überflüssige Ampeln.

Inzwischen gäbe es ja auch die Möglichkeit, Kreuzungen auf Kreisverkehr umzurüsten. Das kann enorme Vorteile für alle haben.

Hier gilt: Ohne die Menschen, die sich bei der Stadt dafür stark machen (auch wenn es nicht ihre Aufgabe wäre), geht wenig. Selbst die Medien können sich kaum von selbst bewegen.

2 Corrados an der Ampel (Video)

Wären Ampeln auf der Rennstrecke, würden auch Rennfahrer sich anschleichen: Das Video oben zeigt die beiden Corrado-Kollegen Linki und Rechti auf dem Weg zu einer roten Ampel. Während der rasende Rechti spät und stark bremst, kommt der lässige Linki nicht mal zum Stehen und lässt Rechti frech stehen, nachdem die Ampel auf grün schaltet. Dank Restgeschwindigkeit.