Sie haben sich dieses tolle Auto nicht gekauft, um nur 100 km/h zu fahren. Und Sie wollen schneller ans Ziel kommen, weil es Ihnen das wert ist. Sehen wir es doch mal rein wirtschaftlich.
Ab und zu muss ich von Hamburg nach Düsseldorf fahren. Das ist meine Teststrecke für den Verbrauch:
Viele arbeiten mehr fürs Geld und weniger fürs Vergnügen. Ich stelle die Behauptung auf: Bräuchten wir weniger Geld, könnten wir auch weniger arbeiten.
Anders gesagt, der Raser mit 7€ Netto-Gehalt wird für seine 45 min schnellere Ankunft knappe 5 Stunden mehr arbeiten müssen. Das ist kein Witz! Selbst wenn alle Sitze besetzt sind und alle teilen sich das Spritgeld, wird für 45 Minuten frühere Ankunft kollektiv 1 Stunde länger gearbeitet. Die Reifenabnutzung würde diese Betrachtung noch weiter dramatisieren.
Warum also? Wozu schwitzige Hände, der Stress und die Gefahr? Warum 60% mehr verbrauchen, um 20% schneller am Ziel zu sein, dabei aber an der Zapfsäule vom "100 Fahrer" überholt zu werden? Wie viel ist der Stress wert, übertrieben schnell zu fahren?
Ist es wirklich so schlimm, Zeit im Auto zu verlieren? Ist man mit 100 im Mercedes schon reif fürs Altenheim? Darf man seine 200 PS Maschine auf dem rechten Fahrbahnstreifen versauern lassen und damit zugeben, dass die Leistung kaum ausgenutzt wird? Kann es sein, dass man selbst nicht der schnellste ist? Darf man selbst zur Gurke werden, die man gestern noch auf den Mond schicken wollte?
Schnelles Fahren führt zu höheren Verbrauch. Nicht nur aufgrund der höheren Reibungen bei hohen Geschwindigkeiten, sondern vor allem wegen immer wiederkehrenden Tempowechsel. Bei jedem Tempowechsel muss wieder erneut kinetische Energie in das Fahrzeug investiert werden. Anders gesagt, muss man lange mit Vollgas beschleunigen, bis man wieder auf der gewünschten Geschwindigkeit ist. Somit führt schnelles Fahren zu einem deutlich höheren Verbrauch als langsames Fahren. Bei langsamen Fahren fährt man beruhigter und entspannter. Es sind auch weniger Tempowechsel erforderlich, so dass der Motor bei seinem Verbrauchsoptimum betrieben wird. Der Rechner stellt schnelles Fahren gegen langsames Fahren dar, und berechnet mit Kennwerten den Zeitgewinn bzw. den Zeitverlust und den Verbrauch und die entstehenden Kosten bei gewisser Kilometerzahl.