Fahrrad steht auf Waldweg

Sprint in die Arbeit

Auf den Sprint zur Arbeit vergeht eine Menge Energie. Man muss morgens früh aufstehen, um rechtzeitig an der Arbeitsstelle zu sein. Diese Seite beschreibt zwei verschiedene Ansätze zur Arbeit zu kommen, einmal motorisiert, einmal per Rad.

Morgens 7:30

Geiles Wetter heute Morgen, hörte ich im Radio plätschern. Aber das lässt mich kalt, auf dem Katzensprung zum Auto könnt es auch Katzen regnen. Denn im Auto ist es immer trocken. Und die paar Schritte zur Arbeit, also das Wetter bezaubert mich nicht.

Hoffentlich springt das Auto auch an. Puhh. Glück gehabt. Die blöden Scheiben sind wieder beschlagen, na ja ein bisschen sieht man ja raus. Also hinein ins Vergnügen — in die vollgestopfte Stadt. Mist, kaum eine Lücke, um in die Hauptstraße einzubiegen. Brumm. Huh das war knapp, aber sonst kommt man ja nie raus. Ein Blick in Spiegel, verrät, dass ich alles andere als fit bin. Den Typen dahinten, der sich aufregt und nicht aufhört zu hupen, ignorieren wir besser.

Hoffentlich fängt der tägliche Stadtstau nicht schon wieder an der Stadtgrenze an. Doch tatsächlich. Jeden Tag ein Auto länger. Zeit sich den Staub im Auto anzuschauen. Ein Blick auf die Uhrzeiger verrät, dass es so lahm nicht weiter gehen darf. Die Stempeluhr wird sonst rot drucken.

Mache das Fenster auf, im Stopp-and-Go kann man so schön die Aussicht genießen. Zum Beispiel sehe ich, dass der LKW vor mir, richtig reinen schwarzen Rauch hat, passt super zu den grau gefärbten Fassaden im Nebel der Stadt. Dufte, kann das nicht endlich schneller gehen? Da eine Abkürzung! Enge Stadtstraße; eigentlich Tempo 30, aber wer keine Zeit hat, hat keine Wahl. 50. 55. Hoi, wer war denn da hübsches im Auto. Ach, schon vorbei — egal.

Zum Glück haben die parkenden Autos eine kleine Gasse zum Durchpeitschen gelassen und zum Glück kommt keiner auf die Idee, gerade jetzt auszuparken. Da kommt Bruno entgegen — ich winke mit 1 1/2 Fingern über das Lenkrad — Mensch hat er mich überhaupt gesehen?

Trotz aller Bemühungen und Tempo 100 auf dem letzten Stück, komme ich nicht wirklich pünktlich.

Guten Morgen, Chef, ja bei mir alles fit.

Morgens 7:00

Moin, na wie sieht das Wetter aus? Nach Skaten, also Tasche packen und ab. Mein "guten Morgen-Bergstückchen" sieht noch richtig verschlafen aus. Also ein paar richtige Schritte zum Aufwärmen und runter im Schuss. Höre die Vögel mich anfeuern, wie Zuschauer bei der Tour de France.

Die frische Luft, macht mein Schlafdefizit vergessen. Das wird Rekord, ich roll mit der Geschwindigkeit und Tränen vom Wind in den Augen bis runter an die Dorfgrenze. Mein Rücksack hinten wirkt wie ein Spoiler, ach jetzt fällt's mir ein: Vor lauter Geschwindigkeitsfreude den MP3-Player vergessen einzustöpseln.

Geiler Beat, also schön im Takt vorwärts. O. k., Straße überqueren und dann auf den Fahrradweg, schön gerade, da kommt man gut voran, vor allem bei so einem Rückenwind. Am blühenden Flieder vorbei riecht es sehr angenehm. Da vorne über eine große Kreuzung, die Autofahrer hupen, und knurren sich wieder an. Naja ich passiere und versuch nochmal richtig zu beschleunigen, es geht wieder ein bisschen runter.

Schon in der Stadt, ab jetzt fahren auch noch ein paar Schüler und andere Überzeugte mit oder entgegen. Das kleine Rennen mit dem Mountainbiker konnte ich mir wieder nicht verkneifen und jetzt jagt er richtig los. Ich gebe nicht auf, auch wenn es anstrengender wird als gedacht.

Zum Glück biegt er jetzt ab. Huh endlich ein Gang runter. An der Ampel treffe ich Lisa und Robin, alles klar bei den beiden, sie erzählen von Ihrem Wochenende. Heiss. Die letzten Meter, hol mir noch schnell auf dem Weg paar Belegte und was zu trinken.

In der Firma angekommen, bemerke ich erst, dass ich zu schwitzen anfange. Ein Blick auf die Uhr: Das Rennen hat mich ein paar Minuten näher an meinen Rekord gebracht — ohne Hektik. Beim Duschen, werd ich wieder frisch und ziehe mit einem Zug meine Wasserflasche weg. Jo das schmeckt.

Freu mich schon auf den Rückweg. Los geht’s, an die Arbeit.